30

 

Bewegungslosigkeit wird häufig mit Frieden verwechselt.

Imperator Elrood Corrino IX.

 

 

Rhombur führte seine neue, gut gelaunte Konkubine Tessia auf Burg Caladan herum. Sie amüsierte sich, dass der Exil-Prinz eher wie ein aufgeregtes, unbeholfenes Kind wirkte als der Erbe eines abtrünnigen Hauses. Es war ein sonniger Morgen; nur ein paar feine Wolken trieben hoch am Himmel.

»Es fällt mir schwer, Sie kennen zu lernen, wenn sie ständig um mich herumscharwenzeln, mein Prinz.« Sie gingen gemeinsam auf einem Weg, der an einem Terrassenhang entlangführte.

Das Thema war ihm sichtlich unangenehm. »Äh ... als Erstes solltest du mich Rhombur nennen.«

Sie hob die Augenbrauen, und es funkelte in ihrer sepiafarbenen Iris. »Das wäre zumindest ein Anfang.«

Er errötete, als sie weitergingen. »Es könnte sein, dass ich mich in dich verguckt habe, Tessia.« Er pflückte eine Margerite von einer grasbewachsenen Böschung und reichte sie ihr. »Da ich der Sohn eines großen Grafen bin, sollte ich so etwas wohl tunlichst vermeiden, schätze ich.«

Tessia nahm das Geschenk an und schwenkte die Blume kokett vor dem schlichten, aber intelligenten Gesicht. Sie blickte ihn an den Blütenblättern vorbei an, und ihr Gesichtsausdruck wurde wärmer und verständnisvoller. »Ich schätze, es hat einige Vorteile, im Exil zu leben. Niemand kümmert sich darum, in wen man sich verguckt.«

Dann hob sie ernst einen Finger. »Allerdings hätte ich mehr Respekt vor dir, wenn du etwas gegen die Schande unternehmen würdest, die man deiner Familie angetan hat. Einfach nur optimistisch zu sein hat dich in den letzten Jahren kein Stück weitergebracht, nicht wahr? Darauf vertrauen, dass alles wieder gut werden wird. Sich einreden, dass man nicht mehr tun kann, als die Hände in den Schoß zu legen und sich zu beklagen. Reden ist kein Ersatz für Tun

Rhombur war so verblüfft über ihre Worte, dass er nicht weiter über seine Erwiderung nachdachte. »Aber ich ... äh ... habe dafür gesorgt, dass Botschafter Pilru einen Antrag nach dem nächsten stellte. Außerdem dürfte sich das unterdrückte Volk schon bald gegen die Eroberer erheben. Dann muss ich bereit sein, nach Ix zurückzukehren. Ich rechne jederzeit damit, meine Verantwortung als Erbe des Hauses Vernius zu übernehmen.«

»Wenn du hier in sicherer Entfernung herumsitzt und darauf wartest, dass dein Volk die Arbeit für dich erledigt, hast du es nicht verdient, dieses Volk zu regieren. Hast du denn gar nichts von Leto Atreides gelernt?« Tessia legte die Hände an die schlanken Hüften. »Wenn du jemals ein Graf sein willst, Rhombur, musst du dich auf deine Leidenschaft verlassen. Und auf bessere Geheimdienstberichte.«

Ihm war unbehaglich zumute, da ihn die Wahrheit in ihren Worten getroffen hatte. »Aber wie, Tessia? Ich habe keine Armee. Imperator Shaddam weigert sich zu intervenieren ... und der Landsraad ebenfalls. Mir wurde nur begrenzte Amnestie gewährt, als meine Familie abtrünnig wurde. Äh ... was soll ich denn sonst noch tun?«

Entschieden griff sie nach seinem Ellbogen, als sie ihren Spaziergang fortsetzten. »Wenn du erlaubst, könnte ich dir vielleicht einige Vorschläge unterbreiten. Auf Wallach IX wurden wir in vielen Fächern unterrichtet, einschließlich Politik, Psychologie, Strategie ... Vergiss nicht, dass ich eine Bene Gesserit bin und kein Mädchen aus dem Dorf. Ich bin intelligent und gebildet, und ich sehe vieles, was du nicht siehst.«

Rhombur folgte ihr taumelnd und bemühte sich, sein mentales Gleichgewicht wiederzufinden. Misstrauisch erkundigte er sich: »Ist das irgendein Geheimauftrag der Schwesternschaft? Wurde dir befohlen, meine Konkubine zu werden, damit du mir hilfst, Ix zurückzuerobern?«

»Nein, mein Prinz. Ich kann jedoch nicht abstreiten, dass es den Bene Gesserit durchaus recht wäre, wenn das Haus Vernius wieder an die Macht käme. Der Umgang mit den Bene Tleilax ist deutlich schwieriger ... und irritierender.« Tessia fuhr sich mit den Fingern durch das kurz geschnittene braune Haar, worauf es genauso zerrauft aussah wie das des Prinzen. »Ich wäre natürlich lieber die Konkubine des Grafen im sagenhaften Großen Palais von Ix als die eines Prinzen im Exil, der von der Gnade eines großzügigen Herzogs abhängig ist.«

Er schluckte, dann pflückte er eine weitere Margerite und schnupperte daran. »Nun, ich wäre auch lieber dieser Mann, Tessia.«

 

* * *

 

Von einem Balkon der Burg beobachtete Leto, wie Rhombur und Tessia Hand in Hand durch ein Feld voller Wildblumen schlenderten, die sich in der Meeresbrise wiegten. Leto spürte einen schmerzhaften Stich im Herzen; er beneidete seinen Freund. Der ixianische Prinz schien wie auf Wolken zu gehen, als hätte er alle Sorgen um seine unterdrückte Heimatwelt vergessen.

Er roch Kaileas Parfüm, einen süßen, blumigen Duft, der an die Hyazinthen und Lilien des Tals erinnerte, aber er hatte nichts von ihrer Annäherung bemerkt. Als er sich zu ihr umdrehte, fragte er sich, wie lange sie schon dort gestanden haben mochte, während er das unzertrennliche Liebespaar beobachtet hatte.

»Sie ist die richtige Frau für ihn«, sagte Kailea. »Ich hatte nie viel für die Bene Gesserit übrig, aber Tessia ist eine Ausnahme.«

Leto lachte leise. »Er scheint wirklich sehr von ihr angetan zu sein. Ein Beweis für das ausgezeichnete Verführungstraining der Schwesternschaft.«

Kailea neigte den Kopf. Sie trug einen juwelenbesetzten Kamm im Haar und hatte sich besondere Mühe gegeben, ein schmeichelndes Make-up aufzulegen. Er hatte schon immer ihre Schönheit bewundert, doch in diesem Moment schien sie ... zu strahlen.

»Es ist mehr nötig als Wettkämpfe, Paraden und Ausflüge mit dem Fischkutter, um meinen Bruder glücklich zu machen ... oder irgendeinen anderen Mann.« Kailea trat zu Leto auf den sonnenbeschienenen Balkon, und ihm wurde mit unangenehmer Deutlichkeit bewusst, wie allein sie miteinander waren.

Vor dem Niedergang von Ix, als sie die Tochter eines mächtigen großen Hauses gewesen war, hatte es ausgesehen, als wäre Kailea Vernius eine ausgezeichnete Partie für Leto. Unter normalen Umständen hätten sich der alte Herzog Paulus und Graf Dominic Vernius wohl irgendwann getroffen, um eine Hochzeit zu arrangieren.

Aber dann war alles ganz anders gekommen ...

Er konnte es sich nicht leisten, sich mit einer jungen Frau aus einer Renegatenfamilie einzulassen, die – zumindest theoretisch – in dem Augenblick zum Tode verurteilt war, wenn sie versuchte, sich in die Politik des Imperiums einzumischen. Und als Adelstochter konnte Kailea niemals zu einer einfachen Geliebten werden, wie die Mädchen aus dem Dorf.

Trotzdem konnte er seine Gefühle nicht vor sich selbst verleugnen.

Und hatte ein Herzog nicht das Recht, sich eine Konkubine zu nehmen, wenn er es wünschte? Es wäre keine Schande, sich für Kailea zu entscheiden, vor allem angesichts ihrer unsicheren Zukunft.

»Nun, Leto – worauf wartest du?« Sie kam ein Stück näher, wobei ihre Brust seinen Arm streifte. Ihr Parfüm versetzte ihn in einen Pheromonrausch. »Du bist der Herzog. Du kannst alles haben, was du begehrst.« Kailea zog das letzte Wort bedeutungsvoll in die Länge.

»Und wie kommst du darauf, dass ich etwas Bestimmtes ... begehren könnte?« Seine Stimme klang plötzlich seltsam hohl in seinen Ohren.

Sie hob die Augenbrauen und lächelte kokett. »Inzwischen müsstest du dich eigentlich daran gewöhnt haben, schwierige Entscheidungen zu treffen.«

Er zögerte erstarrt. In der Tat, dachte er, worauf warte ich noch?

Beide setzten sich gleichzeitig in Bewegung, und er schloss sie mit einem lange unterdrückten Seufzer der Erleichterung und wachsender Leidenschaft in die Arme.

 

* * *

 

Aus seiner Jugendzeit erinnerte sich Leto daran, wie er an sonnigen Tagen seinen Vater im Innenhof von Burg Caladan beobachtet hatte, wenn der Herzog die Gesuche, Klagen und Glückwünsche des Volkes entgegengenommen hatte. Der bärtige, bärenhafte Vater des alten Paulus hatte es als ›Herzogsarbeit‹ bezeichnet. Leto setzte diese Tradition fort.

Eine Menschenschlange bewegte sich langsam den steilen Pfad zum offenen Burgtor hinauf, um ein archaisches System in Anspruch zu nehmen, in dem der Herzog als Richter in Streitfällen fungierte. Obwohl es in allen größeren Städten offizielle Gerichte gab, widmete sich Leto dieser Aufgabe, um die Verbindung zu seinem Volk zu halten. Es gefiel ihm, persönlich auf ihre Beschwerden und Vorschläge zu reagieren. Es war besser als Meinungsumfragen oder Gutachten von angeblichen Experten.

Unter der warmen Morgensonne hörte er sich an, was die Menschen ihm zu sagen hatten, während die Schlange immer weiter vorrückte. Eine alte Frau, deren Ehemann auf See in einen Sturm geraten und nicht mehr zurückgekehrt war, bat darum, ihn offiziell für tot zu erklären, dann ersuchte sie um Letos Segen, den Bruder ihres Ehemannes heiraten zu dürfen. Der junge Herzog antwortete ihr, sie sollte wegen beider Angelegenheiten noch einen Monat abwarten, dann würde er ihrem Gesuch stattgeben.

Ein zehnjähriger Junge wollte Leto einen Seefalken zeigen, den er aufgezogen hatte, seit er aus dem Ei geschlüpft war. Der große Vogel mit der roten Haube hielt sich am Lederschutz um den Unterarm des Jungen fest, dann flog er auf und drehte einige Runden im Hof – zum großen Entsetzen der Spatzen, die unter den Dächern brüteten – und kehrte zum Jungen zurück, als er pfiff ...

Leto liebte es, seine Aufmerksamkeit zu Hause auf persönliche Dinge zu konzentrieren, wo er tatsächlich beobachten konnte, wie sich seine Entscheidungen auf das Leben der Menschen auswirkten. Das gigantische Imperium, das angeblich ›eine Million Welten‹ umfasste, erschien ihm viel zu abstrakt, viel zu gewaltig, als dass es hier von wirklicher Bedeutung sein konnte. Dennoch waren blutige Konflikte auf anderen Planeten – zum Beispiel zwischen Ecaz und Grumman oder die uralte Feindschaft zwischen den Atreides und Harkonnens – für die dortige Bevölkerung genauso real wie alles, was er hier erlebte.

Leto war schon seit langem heiratsfähig – äußerst heiratsfähig, um genau zu sein –, und andere Mitglieder des Landsraads wären gerne eine Allianz mit dem Haus Atreides eingegangen. Würde es eine der Töchter von Armand Ecaz sein, oder machte irgendeine andere Familie ihm ein besseres Angebot? Er musste das dynastische Spiel mitmachen, dessen Regeln sein Vater ihm beigebracht hatte.

Seit Jahren hatte er sich nach Kailea Vernius gesehnt, die seit dem Fall von Ix jedoch nicht mehr in Frage kam. Ein Herzog des Hauses Atreides konnte unmöglich eine solche Frau heiraten. Es wäre politischer Selbstmord. Doch diese Tatsachen machten Kailea keineswegs weniger hübsch oder begehrenswert.

Rhombur, der mit seiner Tessia glücklich war, hatte vorgeschlagen, dass Leto sich Kailea als herzogliche Konkubine nahm. Für Kailea wäre es gewiss keine Schande, zur Liebhaberin eines Herzogs ernannt zu werden. Dadurch könnte sie sogar ihre prekäre Situation auf Caladan sichern, wo sie unter der provisorischer Amnestie ohne dauerhafte Garantien leben musste ...

Als Nächstes öffnete ein Mann mit schütterem Haar einen stinkenden Korb. Zwei Hauswachen traten neben ihn, wichen jedoch zurück, als er einen verfaulten Fisch hervorholte, der schon seit mehreren Tagen tot sein musste. Fliegen umsummten ihn. Als Leto die Stirn runzelte und sich fragte, was diese Beleidigung zu bedeuten hatte, erbleichte der Fischer, als ihm plötzlich klar wurde, welchen Eindruck er erwecken musste. »Oh nein, Herr! Dieser Fisch ist nicht für Sie! Nein – schauen Sie ihn sich an! Dieser Fisch ist krank. Mein gesamter Fang im Südmeer sieht so aus.« In der Tat, der Bauch des Fisches war mit wunden Stellen übersät. »Die Seetang-Flöße da draußen sterben ab und stinken zum Himmel. Irgendwas stimmt nicht, und ich dachte, Sie sollten davon erfahren.«

Leto blickte sich zu Thufir Hawat um und forderte den alten Krieger auf, seine Fähigkeiten als Mentat einzusetzen. »Eine Planktonblüte, Thufir?«

Hawat zog eine finstere Miene, während sein Geist arbeitete, dann nickte er. »Sie könnte sich schädlich auf den Seetang ausgewirkt haben, der jetzt verrottet. Dann würde die Krankheit auch auf die Fische übertragen.«

Leto wandte sich wieder dem Fischer zu, der hastig den Korb schloss und hinter seinem Rücken verbarg, um den Herzog vor dem Gestank abzuschirmen. »Vielen Dank, dass Sie uns auf diesen Punkt aufmerksam gemacht haben. Wir werden die toten Tanginseln verbrennen und vielleicht Nährstoffe ins Wasser geben, um Plankton und Algen wieder ins Gleichgewicht zu bringen.«

»Tut mir Leid wegen des Geruchs, mein Herzog.« Dem Fischer war es sichtlich unangenehm. Dann nahm ihm eine der Wachen den Korb ab und brachte ihn mit ausgestrecktem Arm vor das Tor, wo der Wind vom Meer den Gestank davontragen würde.

»Ohne Sie hätte ich vielleicht erst viele Wochen später von diesem Problem erfahren. Ich bin Ihnen sehr dankbar.« Obwohl Caladan von ausgezeichneten Satelliten und Wetterstationen umkreist wurde, gelangten bestimmte Informationen häufig viel schneller und genauer durch die Bevölkerung zu Leto.

Die nächste Frau wollte ihm ihr preisgekröntes Huhn schenken. Dann stritten zwei Männer über die Grenzen ihrer Pundi-Reisfelder und den Wert eines Obstgartens, der infolge eines Deichbruchs vernichtet worden war. Eine ältere Frau schenkte Leto einen warmen Pullover, den sie selbst gestrickt hatte. Dann bat ein stolzer Vater darum, dass Leto die Stirn seiner neugeborenen Tochter berührte ...

Leto tat seine Herzogsarbeit.

 

* * *

 

Tessia lauschte draußen vor dem Wohnzimmer der Suite, die sie mit Rhombur teilte, während Leto und der Prinz über die Politik des Imperium diskutierten: den peinlichen Vandalismus an Corrino-Denkmälern, den schlechten Gesundheitszustand von Baron Harkonnen, den Konflikt zwischen den Häusern Moritani und Ecaz, der trotz der Sardaukar-Friedenstruppen auf Grumman weiter eskalierte, und die ständigen Bemühungen von Letos diplomatischem Korps, in dieser Situation der Stimme der Vernunft Gehör zu verschaffen.

Irgendwann kam das Gespräch auf die Tragödie des Hauses Vernius und wie viel Zeit schon seit dem Niedergang von Ix verstrichen war. Sich über diese Dinge zu beklagen war für Rhombur längst zur Routine geworden, doch er hatte niemals den Mut gefunden, weitere Schritte zu unternehmen, um seinen rechtmäßigen Status wiederzuerlangen. Auf Caladan führte er ein sicheres und zufriedenes Leben, sodass er jeden Gedanken an Rache aufgegeben hatte – oder ihn zumindest auf einen fernen, unbestimmten Tag verschoben hatte.

Tessia hatte genug gehört; es war Zeit, etwas zu unternehmen.

In der Mütterschule hatte sie umfangreiche Akten über das Haus Vernius studiert. Das Interesse an geschichtlichen und politischen Aspekten der Technik hatte sie mit Rhombur gemeinsam. Obwohl sie die verwickelten Pläne der Schwesternschaft kannte, hatte sie das Gefühl, als wäre sie wie geschaffen für ihn – und somit dazu verpflichtet, ihn anzustoßen, endlich etwas zu unternehmen. Sie konnte es nicht länger ertragen, diese ... Erstarrung.

Tessias langes, schwarz-gelbes Kattun-Kleid strich über den Boden, als sie ein silbernes Tablett mit Krügen voll dunklem Bier auf dem Tisch zwischen den zwei Männern abstellte. Sie reagierten mit leichter Überraschung, dass sie sich in ihr Gespräch einmischte. »Ich habe dir bereits meine Hilfe versprochen, Rhombur. Hör endlich auf, dich weitere zehn Jahre lang über die Ungerechtigkeit zu beklagen, die deinem Haus widerfahren ist. Unternimm endlich etwas dagegen!« Tessia hob hochmütig den Kopf und drehte sich um. »Ansonsten will ich kein Wort mehr darüber hören.«

Leto sah, wie ihre weit auseinander stehenden Augen aufblitzten. Erstaunt verfolgte er, wie sie nahezu lautlos den Raum verließ. »Nun, Rhombur, ich hatte gedacht, eine Bene Gesserit würde sich etwas ... besonnener verhalten. Ist sie immer so direkt?«

Rhombur wirkte wie vor den Kopf geschlagen. Er hob seinen Bierkrug und genehmigte sich einen Schluck. »Wie hat Tessia innerhalb weniger Wochen erkannt, dass ich dringend einen Tritt in den Hintern brauche?« Ein Feuer brannte in seinen Augen, als wäre die Konkubine lediglich der Funke für den Zunder gewesen, den er in all den Jahren angehäuft hatte. »Vielleicht bist du die ganze Zeit viel zu freundlich zu mir gewesen, Leto. Du hast dafür gesorgt, dass es mir viel zu gut geht, während mein Vater immer noch untergetaucht ist und mein Volk immer noch versklavt wird.« Er blinzelte. »Es ist nicht so, dass irgendwann alles von selbst wieder gut werden wird, stimmt's?«

Leto starrte ihn eine Weile schweigend an. »Nein, mein Freund. Das wird es nicht.«

Rhombur konnte Leto nicht bitten, in seinem Namen eine Streitmacht in Marsch zu setzen, weil dadurch ein offener Krieg zwischen dem Haus Atreides und den Bene Tleilax ausgebrochen wäre. Leto hatte schon einmal alles riskiert, um diese Entwicklung zu verhindern. Im Augenblick war er nicht mehr als ein Stück nutzloses Treibgut.

Die Miene des Prinzen verfinsterte sich. »Vielleicht sollte ich ein unmissverständliches Zeichen setzen, auf meine Heimatwelt zurückkehren, mit einer offiziellen diplomatischen Fregatte samt Gefolge aufbrechen – äh, ich vermute, ich könnte eine mieten – und in der Raumhafenschlucht von Ix landen. Ich könnte öffentlich meinen Anspruch als Erbe des Hauses Vernius einfordern und verlangen, dass die Tleilaxu die illegale Besetzung unseres Planeten beenden.« Er schnaufte. »Was würden sie dazu sagen – was meinst du?«

»Sei kein Narr, Rhombur.« Leto schüttelte den Kopf. Er fragte sich, ob sein Freund diesen Vorschlag wirklich ernst meinte. »Sie würden dich gefangen nehmen und deinen Körper für medizinische Experimente missbrauchen. Am Ende wären ein Dutzend Stücke von dir über ein Dutzend verschiedener Axolotl-Tanks verteilt.«

»Zinnoberrote Hölle – was soll ich denn sonst tun, Leto?« Verärgert erhob sich der Prinz. »Wenn du mich bitte entschuldigen würdest ... Ich muss nachdenken.« Er zog sich in sein privates Schlafzimmer zurück und schloss die Tür. Leto starrte seinem Freund noch einige Zeit nach, nahm einen Schluck Bier und kehrte dann in sein Arbeitszimmer zurück, wo Stapel mit Inventarlisten auf seine Unterschrift warteten ...

Tessia, die von einer höher gelegenen Galerie zugesehen hatte, eilte die Wendeltreppe hinunter und schob die Schlafzimmertür auf. Rhombur saß auf dem Bett und starrte auf ein Bildnis seiner Eltern an der Wand. Kailea hatte es gemalt, um ihrer Sehnsucht nach den Tagen im Großen Palais Ausdruck zu verleihen. Dominic und Shando Vernius waren in ihrer ganzen ehemaligen Pracht dargestellt, der kahlköpfige Graf in einer weißen Uniform mit dem ixianischen Helixsymbol in Purpur- und Kupferrot am Kragen, sie in einem weiten Kleid aus lavendelfarbener Merh-Seide.

Tessia massierte ihm die Schultern. »Es war falsch von mir, dich vor dem Herzog so in Verlegenheit zu bringen. Es tut mir Leid.«

In ihren braunen Augen sah er Zärtlichkeit und Mitgefühl. »Wofür solltest du dich entschuldigen? Du hast Recht, Tessia, auch wenn es mir schwer fällt, es zuzugeben. Vielleicht sollte ich mich wirklich schämen. Ich hätte längst etwas tun müssen, um die Ehre meiner Eltern wiederherzustellen.«

»Die Ehre deines ganzen Volkes – und seine Freiheit.« Sie seufzte schwer. »Rhombur, mein wahrer Prinz, möchtest du auf ewig ein passiver, genügsamer Verlierer bleiben ... oder zu einem Sieger werden? Ich würde versuchen, dir dabei zu helfen.«

Rhombur spürte, wie ihre erstaunlich kräftigen Finger versiert seine verkrampften Muskeln bearbeiteten, sie lockerten und wärmten. Ihre Berührung war wie eine tröstende Droge, und er war in Versuchung, einfach einzuschlafen, damit er seine Sorgen vergessen konnte.

Er schüttelte den Kopf. »Ich habe mich kampflos geschlagen gegeben, stimmt's?«

Die Finger der Konkubine wanderten über sein Rückgrat zu den Hüften und erregten ihn. »Das bedeutet nicht, dass du den Kampf nicht erneut aufnehmen kannst.«

 

* * *

 

Kailea Vernius wirkte sehr verwirrt, als sie ihrem Bruder ein schwarzes Paket brachte. »Es ist mit unserem Familienwappen versiegelt, Rhombur. Es ist gerade per Kurier aus Cala City gekommen.«

Seine Schwester hatte grüne Augen und dunkles, kupferrotes Haar, das mit Perlmuttkämmen hochgesteckt war. Ihr Gesicht war in den letzten Jahren zur vollen Schönheit einer erwachsenen Frau erblüht, ohne ganz die weichen Linien der Jugend zu verlieren. Sie erinnerte Rhombur an ihre Mutter Shando, die einst eine Konkubine des Imperators Elrood gewesen war.

Verdutzt starrte der Prinz auf die Helix, die das Paket zierte, doch es gab keine weiteren Hinweise. Tessia, die einfache, bequeme Kleidung trug, trat hinter Rhombur, als er das Paket mit einem kleinen Fischmesser öffnete. Seine Stirn umwölkte sich, als er darin ein Blatt aus ridulianischem Kristall fand, das mit Linien, Dreiecken und Punkten übersät war. Dann hielt er den Atem an.

»Es sieht wie eine Geheimbotschaft aus, ein Militärcode der Ixianer, der mit geometrischen Zeichen arbeitet.«

Kailea schürzte die Lippen. »Vater hat mich in geschäftlichen Angelegenheiten ausgebildet, aber nur wenig in militärischen Dingen. Ich hielt es für überflüssig.«

»Kannst du es entziffern, mein Prinz?«, fragte Tessia mit einem seltsamen Unterton, sodass sich Rhombur fragte, ob seine Bene-Gesserit-Konkubine auch auf diesem Gebiet spezielle Fähigkeiten besaß.

Er kratzte sich im zerzausten Haar, dann griff er nach einem Notizblock. »Äh ... mal sehen. Mein Lehrer hat sich alle Mühe gegeben, mir den Code einzubläuen, aber es ist schon viele Jahre her, seit ich das letzte Mal damit zu tun hatte.« Rhombur hockte sich im Schneidersitz auf den Boden und schrieb die Zeichen des Galach-Alphabets nieder, aber in einer anderen als der üblichen Reihenfolge. Dann zeichnete er Linien auf das Papier und übertrug die Zeichen der Botschaft in sein Diagramm. Während allmählich seine Erinnerung an den Code zurückkehrte, wurde er immer aufgeregter. Diese Nachricht war zweifellos von jemandem angefertigt worden, der sich mit diesen Dingen auskannte. Aber wer?

Als Nächstes holte sich Rhombur ein Lineal und kopierte sein erstes Diagramm mit größerer Genauigkeit auf ein neues Blatt. Ganz oben trug er die Galach-Buchstaben in bestimmte Felder ein und bestimmte dann die exakte Position der geometrischen Zeichen in der Geheimbotschaft. Mit dieser Entschlüsselungshilfe konnte er jetzt die Geheimzeichen in lesbare Worte übertragen. »Zinnoberrote Hölle!«

 

 

An Prinz Rhombur Vernius, den rechtmäßigen Erben von Ix: Die Tleilaxu foltern oder exekutieren unser Volk wegen geringfügigster Verbrechen, dann verwenden sie die Leichen für grausame Experimente. Unsere Frauen werden im Dunkeln verschleppt. Die Eroberer benutzen unsere Industrie für ihre eigenen Zwecke.

Es gibt keine Gerechtigkeit mehr auf Ix – nur noch die Erinnerung, Hoffnung und Versklavung. Wir warten auf den Tag, an dem das Haus Vernius die Invasoren vertreibt und uns befreit. Wir bitten Sie respektvoll um Ihre Unterstützung. Lassen Sie uns nicht im Stich.

C'tair Pilru,

Kämpfer für die Freiheit von Ix

 

Rhombur sprang auf und umarmte seine Schwester. »Es ist der Sohn des Botschafters! Kailea, du erinnerst dich bestimmt an ihn!«

Mit schimmernden Augen dachte sie daran, wie die dunkelhaarigen Zwillinge mit ihr geflirtet hatten. »Ein gut aussehender junger Mann. Sein Bruder wurde Gilde-Navigator, nicht wahr?«

Rhombur wurde plötzlich still. Seit Jahren hatte er gewusst, dass solche Dinge auf seinem Heimatplaneten geschahen, aber er hatte nie darüber nachdenken wollen, weil er hoffte, dass die Probleme dann von selbst verschwanden. Wie sollte er mit den Rebellen von Ix in Kontakt treten? Wie konnte er sich als Exil-Prinz ohne Haus öffentlich gegen die Ungerechtigkeit stellen? Er hatte sich stets davor gescheut, sämtliche Konsequenzen zu bedenken.

»Eins sage ich euch«, schwor Rhombur. »Ich werde etwas dagegen unternehmen. Mein Volk hat schon viel zu lange gelitten.«

Er ließ seine Schwester los und drehte sich zu Tessia um, die ihn nicht aus den Augen ließ. »Ich würde dir gerne helfen«, sagte sie. »Das weißt du.«

Rhombur schloss gleichzeitig seine Konkubine und seine Schwester in die Arme. Endlich wusste er wieder, wofür er lebte.

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen
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